14. Juni, Tag null: Bald ist es soweit. Nur noch einmal schlafen und Superb! ist schon wieder auf Tour. Diesmal mit einer kleinen Schar nach Ostdeutschland und ein oder zwei kurzen Hüpfern über die Grenze nach Tschechien. Du kannst unser Abenteuer hautnah von Zuhause miterleben. Dieser Blog erzählt dir jeden Abend die Höhepunkte unserer Tour. Und wer weiss, vielleicht wächst in dir der Wunsch nächstes Jahr selber mit zu fahren. Wir würden uns darüber sehr freuen. Bis Morgen also und Guet Nacht.
15. Juni, Tag eins: Von Worb nach Ulm lautet die heuutige Etappe. Klingt nicht grad nach viel Abenteuer, aber mit und bei Superb! eben schon. 8.00h Treffpunkt in Worbkkurze Begrüsseng der Teilnehmer, aufsitzen zum Kaffeehalt in kurzer Distanz, Motoren starten und los. Nur mein Motor will nicht! Also Töff wechseln, Gebäck umschichten und mit etwas Verspätung zurück zu unserem Tisch auf der Terrasse unserer Beiz. Die ersten Infos werden geteilt während wir an unseren Kafffee schlürfen und etwas träumerisch am Gipfeli nagen. Mit etwas Verspätung gehts dann aber los. Zuerst durch das malerische Emmental, dann in einen ebensolchen Oberaargau, dann durch die Jurakette an und über die Grenze unseres nördlichen Nachbarn. Und das alles auf erstaunlich ruhigen und romantischen Strassen. Die Wirtschaft brummt und die Brummis auf der Landstrasse genau so. Erstaunlich was am grenznahen Verkehr schon wieder alles unterwegs ist. Ein leichtes Mittagessen geniessen wir im Reiatstübli, nahe Schaffhausen bei traumhafter Aussicht. Ab da fahren wir auf Bundesstrassen mit mal mehr und mal weniger Autos oder Lastwagen immer Richtung Ulm. Die Hitze macht uns ordentlich zu schaffen und wir freuen uns schon seit Mittag auf eine erfrischende Dusche. Das einchecken im Hotel ist etwas holperig, gelingt dann aber doch recht zackig. Kurze Zeit später treffen wir uns in der Lobby und spazieren zu unseren reservierten Tischen am Rand der Altstadt, essen uns die Bäuche voll und reden uns den Mund müde, über all das Erlebte und Erfahrene von heute. Den Rückweg zum Hotel, bewacht der beleuchtete Turm des Ulmer Münsters. Und das kann er recht lange, weil er der höchste Kirchturm weltweit sein soll. Fazit des heutigen Tages? Essen Gut, Route besser und Gemeinschaft am Besten. Guet Nacht.
16. Juni, Tag zwei: Wir starten heute in Ulm. Nicht um Ulm und auch nicht um Ulm herum, sondern in die Wagnerstadt Bayreuth, sind wir unterwegs. Wir lösen uns langsam von der Donau, die uns so gar nicht majestätisch begleitet hat. Hier ist sie halt ganz jung und erlebt die frühe Kindheit in einem schmalen Flussbett das einengt und nicht wirklich mächtig wirkt. Eine fette, dunkle Wolke begleitet uns hartnäckig und tröpfelt dann und wann spitzbübisch vor uns hin. Als sie merkt das sie unsere gute Laune nicht trüben kann, löst sie sich kurz darauf beleidigt auf und überlässt einer strahlenden Sonne das heisse Zepter. Unser Mittagshalt geniessen wir an einem lebhaften Badesee. Wir kauen auf unserem Imbiss herum und sind recht froh nach kurzer Zeit wieder im Sattel zu sitzen und uns vom Fahrtwind kühlen zu lassen. Rasche Strassen winden sich um und auf sanften Hügeln durch den fränkischen Wald. Ab und zu begleitet ein deutscher Motorradler unsere kuule Truppe, bevor er den Blinker setzt und uns wieder verlässt. Wir begegnen erstaunlich wenig Verkehr und können uns ganz aufs Fahren konzentrieren. Manchmal lugt ein Kirchturm, mit einem Käppi aus roten Ziegeln, hinter der nächsten Anhöhe hervor und zeigt an, dass hier in schön herausgeputzten Fachwerkhäusern, tatsächlich Eingeborene leben. In Bayreuth selber auch sehr viele. Die schmucke Unversitätsstadt lädt uns zu einem kurzen Spaziergang ein. Beim Marktplatz wartet ein gedeckter Tisch auf uns, auf dem gleich unser Essen aufgedeckt wird. Es schmeckt und stillt den Hunger vorzüglich. Auf dem Nachhauseweg, löffeln wir noch verschiedene Aromen an leckerem Speiseeis. Morgen, so sagt uns Udo unser Tourguide, erfahren wir einen kurzen Abstecher nach Tschechien. Die Spannung wächst und wer weiss, vielleicht kann ich dann auch ein paar Fotos zeigen. Dazu Morgen mehr. Vorher aber "Guet Nacht".
17. Juni, Tag drei: Wer kennt das Erzgebirge im Osten Deutschlands und im Westen Tschechiens? Ich, um ehrlich zu sein überhaupt nicht. Emu bis jetzt. Heute habe ich die ersten Kilometer erfahren. Aber zuerst haben wir in Bayreuth gemütlich gefrühstückt und haben unsere vollen Bäuche gemütlich hinter die Lenker geklemmt. Eines der häufigsten Verkehrsschilder in Deutschland, scheint die Umleitung zu sein. Mal ganz easy nur um ein paar Biegungen herum und dann wieder etwas vertrackter, wo sich Fuchs und Hase eine guete Nacht wünschen. Karlsbad, lädt zu einem kurzen Besuch. Viel sehen wir nicht. Es mangelt etwas an lohnenden Aussichtspunkten. Es lässt sich aber mindestens erahhnen dass das historische Städtchen, mit den leuchtenden und erneuerten Fassaden, mehr als eine Reise wert sein wird. Wieder auf dem Boch erschrecken wir ein paar dutzend Kilometer weiter nicht schlecht. Da steht doch tatsächlich mitten auf der Strasse ein einsames Fahrverbotsschild und mahnt nicht weiter zu fahren. Nur wo fnden wir hier eine Strasse die uns um die Baustellle führt. Also wenden und etwas später das nächste Strässchen rechts weg. Und dieses graue Bändchen unter unseren Rädern, lässt uns vom Paradies träumen. Es duckt sich unter mächtigen Bäumen, schmiegt sich an schroffe Felsen, durchschnneidet saftige Wiesen und verliert stetig an Höhe, bis es uns visavis eines AKW's, wieder in die Zivilisation entlässt. Jetzt aber hurtig zu unserer Unterkunft. Denn die ganze Umleiterei zerrt doch merklich am Nervenkostüm. Und noch einmal windet sich ein urchiges Strässchen vor unseren Rädern. Schlüpft mal unter der Eisenbahn durch oder überspringt kühn einen gurgelnden Bach. Und das bis vor unser Gasthaus. Rasch das Stiefelbier gekippt, unter der Dusche den Staub abgewaschen und schon sitzen wir auf der Terrasse zum Znacht. Guet Nacht
18. Juni, Tag vier: Das Erzgebirge erwartet uns. Einen ganzen Tag lang, durch sanfte Täler, weite Wiesen, dunkle Wälder und auf hohen Kreten kurven. Nach dem Frühstück, sitzen wir erwartungsfroh im Sattel. Wir geniessen es, abseits des Verkehrs unterwegs zu sein. Irgendo raucht, stampft und schnaubt es. Udo, unser Guide macht halt, zückt die Kamera und filmt die Abfahrt einer kleinen Dampflok mit einigen gut bestückten Touristenwagen. Wir biegen kurz darauf scharf rechts ab und fahren durch eine enge, bewaldete Schlucht, nur begleitet durch ein kleines Flüsschen dem man nie zugetraut hätte, dass es vor Jahrtausenden diese Schlucht gegraben hat. Den Fichtelberg entern wir kurz darauf. Es sind nicht viele Menschen auf Osttdeutschlands höchstem Berg. An der Aussicht kann es nicht liegen. Die ist nämlich bombastisch. Wieder aufgessen und zack, sind wir in Tschechien, erklimmen den Kreisberg in angenehmer Kühle und sind froh darum Wasser aus dem Kühlschrank kaufen zu können. Es ist heiss heute! Wir sind dankbar für jeden Meter der uns in die Höhe trägt. Nach vielen, abwechslungsreichen Kurven sind wir wieder zu Hause in Ostdeutschland. In dem sanften Hügeland verstecken sich nicht wenige schmucke Dörfer in den Senken. Nur die Kirchtürme zeugen aus der Ferne, dass sich um sie eine Ansammlung Häuser scharrt. Es ist einfach schön hier. Und Heiss! So unangenehm heiss, dass wir froh sind, rasch unter die Dusche zu kommen, den Staub und den Schweiss abzuwaschen und sich wie zivilisierte Menschen beim kalten Bier imm Garten zu treffen. Guet Nacht.
19. Juni, Tag fünf: Enden tut dieser Tag mit Staunen über Dresden. Einer Stadt die zu verzaubern vermag und dich augenblicklich in Beschlag nimmt. Doch zuerst zurück zum Start. Zmorge im beschaulichen Pockau. Dies ein bisschen früher als auch schon. Es soll sehr heiss werden und wir hoffen der gröbsten Hitze zu entkommen, wenn wir früh losfahren. Tanken und dann los. Mit ein paar lustigen Kurven werden wir richtig munter und sind rasch auf Betriebstemperatur. Wir verlassen bald die Ex-DDR und finden uns in Tschechien wieder. Die Unterschiede scheinen nicht sehr gross. Block- und Ziegelhäuser wechseln sich ab mit Fachwerkgebäuden. Aber alle schön herausgeputzt. Nur selten zeigt eine zerfallene Ruine oder unrenoviertes Häuschen, dass in Tschechien das Geld noch nicht in den hintersten Winkeln des Landes angekommen ist. Kurven gibt es auf beiden Seiten massig und die Landschaften ähneln sich sehr. Unser Mittagsziel ist die Bikerhöhle in Tschechien. Die is weitherum bekannt und wir lehnen unsere Töffs beim Eingang auf den Seitenständer, setzen uns unter den ausladenden Sandsteinfelsen in den Schatten und schauen dem Treiben interessiert zu, froh der Mittagshitze auszuweichen. In der Höhle selbst ist es angenehm kühl. Alles in uns gefüllt oder geleert später, sitzen wir wieder auf unseren Töffs. Wir fahren durch einen Naturpark. Ein schmales Strässchen, bbegleitet durch einen lustig plätschernden Bach, führt uns durch enge Sandsteinpartien und Täler die üppig bewaldet sind. Manchmal werden diese, durch den Borkenkäfer geschädigt, sehr ausgedünnt. Am Ende dieses wildromanntischen Tales, erwartet und die Elbe und ein Ort, der seine bunten Häuser frech an die Sandsteinfelsen geklebt hat. Wir fahren kurz der Elbe entlang, froh um jedes Fetzelchen Schatten. In den Töffklamotten sind vierzig Grad fast nicht auszuhalten. Endlich können wir uns in der Tiefgarage unseres Hotels ordentlich abkühlen. Dann folgt noch die erfrischende Dusche und die Welt hat uns wieder. Unser Streifzug durch Dresden kann beginnen. Morgen dazu mehr. Denn nach unserem feinen Abendessen, dem kurzen Stadtspaziergang und dem Feierabendbier, heisst es für uns Alle, Guet Nacht.
20. Juni, Tag sechs: Dresden ist ein Ort an den man sein Herz verliert. Schon Gestern haben wir gespürt, dass die Stadt an der Elbe uns umgarnen und einlullen will. Wir haben also beim Frühstück ordentlich zugelangt, sind dann zu Fuss in die nahe Altstadt flaniert und haben uns von den verschiedenen Sehenswürdigkeiten verzaubern lassen. Die wiedererstandene Frauenkirche zu Beginn, der Neumarkt gleich danach, weil grad daneben. Dann die Semperoper, der Zwinger und natürlich erneut ein entspanntes Flanieren der Elbe entlang. Dann sind wir in die bestellte Kutsche gestiegen und haben die zwei Pferdchen fröhlich durch Dresden traben lassen, nachdem wir uns noch bei einer Bäckerei mit ein paar flüssigen Köstlichkeiten eingedeckt haben. Apropos Decke! Gestern heisse vierzig und heute nur mehr 16 bis 18 erfrischende Grad. Ein ordentlicher Temperatursturz zwang uns zum Pullovereinkauf in einen Souvenierladen. Während unserer abwechslungsreichen Fahrt mit zwei ganzen PS, begann es doch noch zaghaft zu tröpfeln. Wurscht, denn auf beiden Seiten der Elbe, wusste unser Kutscher viel Wissenswertes, garniert mit einer ordentlichen Prise Humor, zu erzählen. Nach den eineinhalb Stunden im klapprigen Gefährt sind wir schnell ins nächste Kaffee entflohen um uns ein bisschen aufzuwärmen. Zurück im Hotel konnten wir unsere müden Knochen noch kurz in eine erholsame Ruheposition bringen, bevor es schon wieder in die Altstadt von Dresden ging. Langsam fühlten wir uns so richtig zu Hause. Im Sophienkeller, unserem Pitstop zum Nachtessen, wurden wir königlich verwöhnt und glänzend unterhalten. Froh um einen kurzen Verdauungsspaziergang zurück zum Hotel, setzen wir uns noch zum Feierabendbier an die Bar, bevor es auch für die ganz Verwegenen heisst: Guet Nacht.
PS: Dresden ist wirklich mehr als eine Reise Wert. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind auf das nächste Mal.
21. Juni, Tag sieben: Dresden wird, nach einem reichlichen Zmorge, in unseren Rückspiegeln rasch kleiner. Aber vor uns liegt die Moritzburg!!! Das ist dort wo Aschenbrödel vor dem Prinzen wegrennt, weil der Trottel ihr Rätsel nicht zu lösen vermag und ihren Schuh auf der Treppe verliert. Der übrigens fest mit der Trepppe verschraubt wurde, weil er sicherlich schon mehrere hunderttausend Male entwendet worden wäre. Auch sonst ist die Moritzburg sehenswert. Fein säuberlich renoviert und unterhalten, lässt es sich herrlich darum herum flanieren. Nach den unbedingt obligaten Schuh-Fotos, sitzen wir wieder auf unseren Töffs und umfahren Dresden bei leicht bewölktem Wetter und äusserst angenehmen Temperaturen. Knapp hundert Kilometer weiter verlassen wir die Hauptstrasse scharf rechts ab, fahren leicht erregt zwei Kilometer weiter zu grossen Parkplätzen und stellen unsere Töffs zum Ausruhen auf den Seitenständer. Wir sind in der Bastei angekommen. Ein wundervoll imposantes Gebilde aus Sandstein, dass sich vermag aus allen Blickwinkeln theatralisch in Szene zu setzen. Weil zu einem magischen Touristenort gereift, verlassen wir nach einem Eis die Bastei und die vielen Menschen, darauf und darin, wieder. Nun fahren wir wieder unsere altbekannten und stillen Strassen. Staunen über die weite Natur und die herausgeputzten Häuser, auf der Route. Beim Mittagessen sitzen wir unter weit ausladenden Sonnenschirmen an der Elbe und schauen entspannte dem trägen Treiben der Boote und Fähren zu. Kurz nach der Mittagspause setzen wir unsere Blinker und biegen Links in kleines Tal ab. Wieder schützen uns tiefgrüne Bäume vor der nun effektiver arbeitenden Sonne. Eigentlich war ich der Meinung, dass es die Actioncam heute gar nicht braucht. Hätte es aber schon. Was uns Udo unser Tourguide wieder vor die Räder zaubert, ist einfach magisch. Dann erfahren wir einige Kilometer auf Hauptstrassen und wechseln etwas später wieder zu unseren stillen Strässchen. Gegen Abend treffen wir in der Unterkunft ein, im Wissen ein- zweimal abgekürzt zu haben, um Zeit zu sparen. Etwas früher als sonst, sitzen wir beim Stiefelbier und quatschen uns nochmals durch den Tag. Dann füllt ein üppiges Abendessen zur Gänze unsere Bäuche und gleich danach treibt uns bleierne Müdigkeit in die Betten. Guet Nacht.
22. Juni, Tag acht: Heute erfahren wir die zweite Rundtour durch das Erzgebirge, das uns schon ganz arg ans Herz gewachsen ist. Wir stärken uns vorher noch beim Zmorgebuffett. Dann betten wir uns in die weichen Sättel und rollen auf die Strasse. Doch fast immer und sehr oft begleiten uns die stillen Strässchen. Hoch oben auf einer Krete, schweift der Blick dann hemmungslos in die Weite. Dann zwirbelt es uns hinunter in ein weites Tal und führt uns durch hübsch zurecht gemachte Dörfer und mal auch an den Rand einer gröberen Ortschaft. Wir durchfahre einige enge Schluchten, in denen wirklich nie gerade Strassen zu finden sind. Genussvoll lassen wir die Kühle des Baches und den Schatten der Felsen und dunklen Wälder wohltuend auf uns wirken, bevor uns eine komplett andere Szenerie überrascht. Es wird wieder sehr heiss. Wir parken unsere Töffs in der prallen Sonne in Zwickau und fliehen rasch in den Schattten der Bäume. Dann flanieren wir in den hübschen Stadtkern und setzen uns zum Mittagessen erneut in schattige Gefilde. wir bereiten uns auf eine Theaterführung, durch einen Freund Udo's und Mitarbeiter des Stadttheaters, vor. Etwas unsicher was uns da erwartet, sind wir schon allein deshalb froh, dass das Theater voll klimatisiert ist. Man ist dann einfach aufmerksamer. Es gibt nämlich viel zu hören und sehen, was ein normaler Theaterbesucher nicht sehen kann und soll. Eigentlich erstaunlich, dass die Bühne und der Zuschauerraum, nur einen ganz kleinen Teil eines viel grösseren Ganzen ausmachen. Und dann gibt's da noch die Story mit der Kanonenkugel aus der Zeit der Napoleonischen Kriege. Ihr wisst nicht um was es da genau geht? Ja dann ist die nächste Superb! Ostdeutschlandtour, genau das Richtige für dich. Ein Eis und einen kurzen, kühlen Dombesuch später machen wir uns auf den Heimweg. Wir kürzen dann und wann etwas ab und finden genügend Zeit über gehörtes nachzudenken. Ein Dom ist Bischofssitz, ein Münster eben nicht, zum Beispiel. Und dass es vor dreissig Jahren in Zwickau, zu DDR-Zeiten, noch ganz anders ausgesehen habe. Item, wir beschliessen den Abend mit Stiefelbier, Dusche, Nachtessen und ins Bett hüpfen. Guet Nacht
23. Juni, Tag 9: Ab heute geht es endgültig nach Hause. "Go West" also. Etwas das bis vor rund dreissig Jahren hochgefährlich war. Heute, nach dem selbstverständlichen Zmorge, ist es ein Klacks. Wir setzen uns auf unsere Maschinen und kurven ein letztes mal durch das Erzgebirge, und stoppen bei einer imposanten Backsteinbrücke im Göltzschtal. Erstaunlich was ohne mächtige Maschinen schon vor langer Zeit, nur mit Willen und Handwerk alles machbar war. Wir hüpfen ein letztes Mal über die Grenze nach Tschechien und wieder zurück. Alles immer der Nase nach, bis nach Regensburg. Die Hügel werden sanfter, die Strassen winden sich nicht mehr so eng und wir kommen rasch voran. Mittagessen geniessen wir nach ein paar Wirrungen in einem stillen Bauerndorf. Die erste Beiz war zu. Die Zweite schien auch zu schlafen, aber plötzlich weibelt hurtig eine ältere Dame um uns herum, nimmt unsere Bestellungen auf und serviert so gekonnt, dass uns fast schwindlig wird. Unter den Sonnenschirmen speisen wir wie die Fürsten und als Nachspeise pflücken wir reife Kirschen direkt vom Baum. Dann fahren wir durch den sonnigen Nachmittag und unmerklich geraten wir wieder in den Einfluss der Donau. Am Rande der Altstadt von Regensburg parken wir unsere Töff's hinter unserem Hotel und sitzen bald darauf diskutierend beim Stiefelbier. Etwas später empfängt uns die Altstadt von Regensburg mit ihren alten Gemäuern, dem Dom, den Donaubrücken und einem exzellenten Nachtessen, in einem Hof und unter saftig grünen Kastanienbäumen. Regensburg vermag mit allerlei hübschem und reicher Geschichte zu verzaubern und unvergesslich zu bleiben. Nur Max und seiner Mutter, obwohl überall bekannt, sind wir nirgends begegnet. Jä nu, vielleicht ein andermal. Guet Nacht.
24. Juni, Tag 10: Uiuiui, das sieht nicht gut aus. Die Wetterapps auf den Handys melden nichts gutes. Und tatsächlich, beim Frühstück türmen sich dunkle Wolken zu bedrohlichen
Gebilden. etwas beklommen bepacken wir unsere Töff's und verlassen Regensburg in Richtung Bodensee. Das Wetter hielt sich tapfer. Nach der Gulaschsuppe zum Mittag, mussten wir aber dann doch
unsere Regenhäute hervor kramen und uns ins Gummi schälen. Es regnete und war zudem erfrischend kühl. Unser Guide kürzte die Route wo es möglich war und so haben wir unsere letzte Unterkunft so
früh erreicht wie noch nie zuvor. Uns war das sehr recht. Unter der warmen Dusche haben wir uns wohltemperiert und so langsam zum letzten gemeinsamen Znacht herausgeputzt. Am Esstisch wurde
lebhaft geredet und auch zugehört, als alle Anekdoten und Geschichten unsere Tour nochmals durchlebt wurden. Dresden, der unbestrittene Höhepunkt des Superb! Abenteuers. Die malerische Bastei mit
ihren imposanten Sandsteingebilden und natürlich Moritzburg und die Treppe, auf der Aschenbrödel Ihren Schuh verlor. Und nun sitzen wir bei Speis und Trank, im Wissen, dass das unser letzter
gemeinsamer Abend sein wird. Weil sich einige Morgen auf der Heimfahrt schon früh ausklinken wollen, verabschieden wir uns offiziell schon heute Abend. Toll war's und soviel sie schon hier
verraten, es sind alle gesund zu Hause angekommen. Deshalb ein letztes Mal: Guet Nacht.