Superb! Rumänientour 2021

Feldkirch, am 30. Juli, steht dick angestrichen in jedem Programmheft der rund Zehn TöfflerInnen, die mit Superb! nach und durch ein wundervolles Rumänien streifen wollen. Da treffen wir uns leicht angespannt und doch freudig erregt, zu unserem zweiwöchigen Abenteuer. Du kannst uns ganz bequem von Deinem Sessel aus gänzlich gefahrlos begleiten. In diesem Blog erfährst Du jeden Abend alles, was wir durchfahren und erlebt haben. Und wer weiss, vielleicht entflammen Text und Bilder in Dir den Wunsch Rumänien doch einmal real erfahren zu wollen. 2022 ist es wieder soweit. Hinter diesem Link findest Du mehr Info's


Tag 1: Endlich überprüft, gepackt und nochmals geprüft, bevor Christoph und ich in einem superschwülen Freitag Nachmittag, schon halb durchgegart, unsere Hintern auf einen heissen Sattel betten. Nach ein paar lustigen Kurven wird es im Rückspiegel etwas dunkler und wir wechseln auf die Autobahn in der Hoffnung, dass 120Km/h reichen um dem Gewitter davonzufahren. Tatsächlich, erst in Feldkirch schüttet es wie aus Kübeln und der Wind peitscht uns das Himmelswasser horizontal um die Ohren. Da haben wir aber schon längst Hanspeter covidgerecht befäustelt und uns unter ein ausladendes Vordach untergestellt. Nach ein paar heftigen Minuten im Bindfadenmodus erbarmt sich das Wetter und tröpfelt etwas unmotivierter vor sich hin. Gerade so, dass alle Töffler nach einer freundschaftlichen Begrüssung und bis zu 70 Prozent trocken, tief auf den Tank gestreckt vorsichtig bis zur Zugspitze hangeln. Dann warten wir mehr oder weniger geduldig, im tristen Wartsaal der ÖBB auf den Zug nach Wien. Zwischendurch werden alle Wartenden noch angeschnauzt, dass wir Maske zu tragen hätten. Machen wir doch gerne, aber bitte mit einem etwas freundlicheren Ton. Und als ein älterer, gehbehinderter Mann mit Stock, vergeblich an der abgesperrten Klotür rüttelt und sich dann im alten Bahnhof nach einer Möglichkeit umsieht seine Notdurft zu verrichten, ist das Bahnhofpersonal der ÖBB für heute untendurch. Gänzlich anders das Begleitpersonal im Nachtautoreisezug. Freundlich, mit viel Fachwissen und einigen kleinen aber feinen Aufmerksamkeiten verwöhnt, erinnern sich alle Superb! Rumänientourmember gerne an das erste Highlight dieses Abenteuers zurück. Einige andere sollen ja noch folgen. Bevor es ruckelt und der Zug in einer schwarzen Nacht entschwindet, gibt das Handy noch Auskunft über das Wetter im Zielbahnhof Wien.  Es schaut schitter aus, aber wir werden sehen. So träumen sich alle durch eine ereignislose und trotzdem spezielle Nacht. Und deshalb: "Guet Nacht".


Tag 2: Tatsächlich tröpfelt es, am frühen Morgen, hie und da scheu an unsere Kabinenfenster. Das stört uns aber nicht gross. Denn zuerst wird gefrühstückt, dann schälen wir uns in die Töffklamotten und noch etwas später quietschen die Bremsen unseres Zuges an der Entladerampe des Hauptbahnhofes in Wien. Kein Regen will uns irgend eine Strasse nasströpfeln. Uns soll es recht sein. Auf Hauptstrassen fressen wir angenehm Kilometer und entern die Grenze zu den Magyaren. Ab hier wird es aber echt mühsam. Das beginnt beim Kauf der ungarischen Autobahnvignette, geht fliessend über in die Staus rund um Budapest und addiert die brütende Hitze hinzu, die uns den ganzen Tag liebevoll umarmt hält. Das ist eine echte Herausforderung. Etwas spät fahren wir an der rumänischen Grenze vor und begehren mit allen Dokumenten die Corona fordert und einem Personalausweis um Einlass in ein Töffparadies der Extraklasse. Von Interesse bei den Zöllnern war nur der Personalausweis, alles andere nicht wirklich. Also nochmals für die restlichen paar Kilometer hinter dem Lenker festklemmen und bis zur Hotelvorfahrt von einer kalten Dusche träumen die in greifbarer Nähe scheint. Man glaubt kaum wie wohltuend eine kalte Dusche wirken kann und den Freudepegel in paradiesische Höhen treibt. Kurz danach finden wir uns im Innenhof des Hotels zum Nachtessen ein. Dann heisst es, die Küche sei schon geschlossen, aber nach einer kurzen und heftigen Reklamation, mit Nachdruck vorgetragen, hat sie dann anscheinend doch offen  und wir staunen ein erstes Mal ganz toll über die üppig beladenen Teller. Dieser Fakt wird in den nächsten Tagen unser steter Begleiter sein. Ob wir am Ende der Superb! Rumänientour unseren Hosenbund und den Jackenreissverschluss noch leicht und flockig zuzippen können, wage ich mutig zu bezweifeln. Sinn und Zweck der Töffabenteuer ist ja nicht in erster Linie das Abnehmen der Tourmember, da gibt es neidlos bessere Adressen, sondern Kindern in Moldawien eine bessere Zukunft zu bauen. Und wie so etwas aussehen kann, entdecken wir sicherlich Morgen. Da verlassen wir Oradea und auf dem Weg zur Bärenhöhle machen wir eine lange Pause bei Viorel und Florica. Was das soll und die Tun? Das erzähle ich Euch gerne Morgen. Bis dahin: "Guet Nacht".


Tag 3: Ein ausgewählt gutes Frühstück vermag oft für einen langen und ereignisreichen Tag ein gesundes Fundament zu giessen. So auch heute. Der Besuch von Viorel und Florica steht prominent zuoberst auf unserer Todo-Liste. Pünktlich um 9.00h stehen Imre und Andrea, unser Guide und unsere Übersetzerin auf der Matte. Sie begleiten uns nach Dumbrava, einen unscheinbar kleinen Ort, rund 60km von Oradea entfernt. Der Weg dorthin ist, bis Oradea im Rückspiegel kleiner wird, etwas hektisch und mühsam. Sobald wir rechts wegfahren und auf dem schmalen Asphaltband in einen leichten Kurvenrausch geraten, schalten wir rasch in den Genussmodus. Ein Höhenkamm lässt uns weit in die Ferne blicken und im Dunst das Apusenigebirge erahnen. Unser Ziel Morgen, nach dem Besuch der Bärenhöhle, ist eben dort. Schmucke Häuschen wechseln mit heruntergekommen Hütten, lebhafte Menschen mit dunkler Haut zeigen uns, dass wir Nahe an unserem Ziel sind. Ein Dorf, mehrheitlich bewohnt von Zigeunern. Wir sind in einen Gottesdienst eingeladen der lebt und schwingt. Laute Musik, herzlich von gebräunten Männern, so laut vorgetragen, dass uns noch eine zeitlang ein Echo in den Ohren pfeift. Unsere Töffs sind für die Kinder ein visueller und vor allem akustischer Leckerbissen. Eine Win-Win-Situation vom Feinsten für alle Anwesenden. Etwas später zeigt uns Viorel seine Lebensaufgabe und die seiner Frau Florica. Begonnen hat alles vor etwas mehr als zehn Jahren. Die Frage, was man mit zwei leerstehenden Zimmern im Haus sinnvolles anstellen kann, wurde in einer Nachrichtensendung beantwortet. Hilfsbedürftige Menschen, die in einem kalten, rumänischen Winter auf  Strassen erfrieren, dürfen nicht sein. Und so begrüssen die Zwei bald darauf die ersten "Gäste" die ihr Glück von einem warmen Zimmer, einem weichen Bett und genügend zu Essen, fast nicht fassen können. In den Vergangenen Jahren wuchs die Zahl der Hilfesuchenden stetig. Rund 400 Bedürftige betreuen Viorel und Florica in Dumbrava in mehreren Häusern. Enorm eindrücklich was aus einer solch bedingungslosen Leidenschaft, für bedürftige und geschundene Menschen alles erwachsen kann. Unter einer Pergola, lassen wir uns mit rumänischen Gerichten und der herzhaften Gastfreundschaft verwöhnen. Es ist heiss! Und das so richtig. Ab auf den Töff und ordentlich und legalen Stoff geben, dass der Fahrtwind genügend Kühle zufächelt. Nochmals rund 60km weiter, kurven wir uns auf den Parkplatz bei unserer Unterkunft, gleich am Fuss der Bärenhöhle. Die besuchen wir morgen. Bis dahin lassen wir uns von Maria aufs Beste bewirten und fallen mit vollen Bäuchen, schon wieder, in einen tiefen und erholsamen Schlaf. "Guet Nacht".


Tag 4: Am Montag hat der Pfarrer meist frei und auch der Wirt pflegt seinen Sonntag. Ärgerlich dass dieses Prozedere nun auch die Bärenhöhle zu übernehmen scheint. Ein kurzer Spaziergang zum menschenleeren Eingang bestätigt die Befürchtung unseres Wirtes. Dann besuchen wir die Stalagmiten und Titen halt auf unserem Rückweg. Maria, weibelt mit Kaffee und Tee und den gewählten Morgenmenüs um uns herum und verbreitet gute Stimmung und so sitzen wir an einem trüben und wolkenverhangenen Morgen wieder auf unseren Töffs und reihen uns in den regen Verkehr ein. Allmählich steigt die Strasse an und nach ein paar Baustellen und überholten LKW's gehört die neue Strasse uns. Und wie! Die Strassenbauer haben uns ein Kurvengeschlängel kredenzt das geradezu paradiesische Züge trägt. Kaum 80 gerade Meter zwischen dem nächsten Links oder Rechts und dem von dem wir gerade herkommen. Nach dieser Euphorie braucht es dringend einen Kaffee. Dieser und die lebhaften Gespräche am Tisch, helfen uns wieder auf den Töff. Grüne Wälder und gurgelnde Bäche begleiten uns durch ein bezauberndes und verkehrsarmes Apusenigebirge. Dann kommt sie, die grosse Herausforderung des Tages: Eine Holperpiste die uns ordentlich schüttelt aber nicht rührt. Das Topcase und die Seitenkoffer klappern munter im Takt mit. Das nach wenigen Metern geschulte Auge, sucht viel und findet selten, einen einigermassen ruhigen Abschnitt. Aber die Schönheit und Stille in dieser betörend schönen Landschaft, ist uns die Strapazen wert. Wenn man den Rückmeldungen Glauben schenken darf, dann wünschen alle, diesen Teil unbedingt in der Superb! Tourplanung zu belassen. Denn man will Zuhause ja auch etwas zu erzählen haben. Der Asphalt wird langsam wieder besser und zeugt davon, dass die grösseren Dörfer und Städte nicht mehr weit sein dürften. Passt hervorragend, denn es wird wieder sehr warm und wir sind dankbar wenn wir deshalb wieder etwas beherzter am Quirl drehen können. In Sebes, unserem heutigen Etappenziel, stehen wir ganz kurz um Stau und schwitzen uns ordentlich nass. Wir alle freuen uns auf eine erfrischende Dusche, ein kräftiges Nachtessen und einen lauschigen Spaziergang durch den schmucken Kern von Sebes. Irgendwo treffen wir auf jemanden der genüsslich an einem Eis leckt. Das wär jetzt auch für uns genau das Richtige! Mutig fragen wir an, wo denn diese Dinger käuflich zu erwerben seien, weil wir bis jetzt, auf der Suche nach einer Eisdiele, erfolgreich ins Leere gelaufen sind. Die freundliche junge Dame zeigt mit dem Daumen hinter sich zu einem Einkaufszenter. Tatsächlich kühlt uns das gleich zweierlei. Zuerst mit der Klimaanlage und endlich dem langerwarteten Speiseeis. Danach heisst es für uns alle, "Guet Nacht".


Tag 5: Heute sitzen wir mit dem Wissen am Frühstückstisch, dass die Transalpina auf uns wartet. Was das bedeutet, weiss man nicht so genau, weil sie von uns ja noch nie gefahren wurde. Die Vorzüge und den Mythos dieser Passstrasse wurde bis hierhin mit Videos, Texten und Bilder, vorwiegend aus dem Internet gestillt. Aber heute, da fahren wir sie selber. Beim Zmorge wird ordentlich zugelangt. Dann schälen wir uns wieder in die Töffklamotten und steigen über einen kleinen Umweg in die 67C ein. Die Strasse, mit dem kleinen Schwenker, führt uns in ein idyllisches Tal. Zweigt weit hinten links ab und lässt uns ein urtümliches Rumänien erleben. Wir fahren an einer verschachtelten Zigeunersiedlung vorbei und nach ein paar raschen Kilometern, biegen wir in die Legende Transalpina ein. Schon die Anfahrt ist ein Hochgenuss. Zu Beginn geniessen wir ein noch offenes und liebliches Tal. Langsam steigt das graue und ausgezeichnet gearbeitete Asphaltband in die Höhe und muss sich zwischen Fluss und steil aufragenden, rauhen Felsen etwas Raum erkämpfen. Das bedeutet für uns Töffler unzählige Windungen links und rechts wie es besser nicht sein könnte. Und das auf vielen, vielen Kilometern. Knapp in der Mitte machen wir einen kleinen Mittagshalt schlürfen abwechselnd Suppe und heissen Kaffee und schlendern danach noch durch ein paar Souvenierstände ohne etwas kaufen zu wollen. Bald sind wir wieder in den Sätteln. Nochmals erklimmen wir Höhenmeter bis auf etwas über 2000 Meter. Irgendwann muss man mit der Strasse die uns trägt echt Mitleid haben. So wie sie sich dreht und windet muss sie grässliche Schmerzen leiden. Weit über der Baumgrenze können wir fast unendlich nach Norden und Süden blicken. Egal wohin, überall raubt uns die grandiose Aussicht schier den Atem. An jeder Ecke, und deren gibt es viele, müsste man stehenbleiben und ein Bild knipsen. Dafür reicht die Zeit leider nicht und so steigen wir in eine weite Ebene hinunter und fahren bald darauf an unserer Unterkunft vor. 5 Minuten später sind wir schon Teil der Familie und fühlen uns wie zu Hause. Essen und trinken köstlich zu viel und schlummern zufrieden in den nächsten Morgen. Wir versuchen es zumindest. Das Hundegebellkonzert in Dur und Moll, hält die ganze Nacht an, bis es vom Geschrei des Güggel am frühen Morgen übertrumpft wird. Deshalb gibts heute ein nur halbes "Guet Nacht". 


Tag 6: Eigentlich müsste man nach dem gestrigen Dinner das Frühstück gewissenhaft auslassen. Aber es sieht einfach zu lecker aus. Also probiert man hier etwas und da etwas und aufs Mal hat man sich durchs ganze Buffet gekostet. He nu.

Wir fahren die Transalpina auf dem Rückweg gleich nochmal. Fahren danach dem Fluss Lotru entlang bis nach Bresoi. da essen wir an der stark, sehr stark befahrenen Strassen je eine halbe Pizza (Bitte erinnere Dich an das reichhaltige Abend- und Morgenessen), und reihen uns in den massigen Verkehr nach Norden ein. Nach ein paar dutzend mühsamen Kilometern stellen wir die Blinker und biegen rechts ab auf ein dünnes Strässchen ohne Verkehr. Eigentlich wollten wir auf einer schmalen Brücke den träge fliessenden Fluss queren. Eigentlich, denn die Brücke war vor zwei Jahren da, jetzt aber nicht mehr. Also Umweg suchen und finden und etwas später wieder auf die Route treffen. Dann aber zackig weiter zum nächsten Kaffee. Den halten wir sinnierend in den Händen und blicken zum Fagarasch hinüber. Ein paar Minuten später geben wir unseren Stahlrössern deftig die Sporen und gewinnen auf der Strasse, zum Peak der Fagarasch rasch an Höhe. Machen hier und dort einen Fotohalt und treffen uns oben direkt vor dem Tunnel. Staunen über die Menge an Menschen und der Hektik die sie verbreiten. Uns hält es nicht lange dort oben und nach dem in den Fels gehauenen Loch durch den Scheitel, verlieren wir rasch an Höhe. Fahren lange am Vidru-Stausee entlang, von dem man nicht viel wahrnimmt, denn man sieht den See vor lauter Bäumen nicht, es sei denn man steht auf der Staumauer, die das viele Wasser im Becken hält. Aber von hoch oben, dem Fagaraschpass bis zur Mauer haben wir einen Höhepunkt erlebt, den viele Rumänienreisende missen müssen. WIR HABEN EINEN BÄREN GESEHEN!!! Leibhaftig! Echt! Lebend! In freier Natur! Und wir wurden sogar per Händy von den Behörden gewarnt. Es hilft alles nichts. Wir müssen, nach den obligaten geknipsten Beweisbildern, weiter zu unserer Unterkunft. Die erreichen wir etwas später, müde und etwas abgekämpft, aber glücklich. Es wird, nach der Dusche und beim Nachtessen lebhaft über den Bären diskutiert. Vielleicht schläft sich über Bären träumend auch tiefer und besser. Mal versuchen. "Guet Nacht".


Tag 7: Alle haben mit spitzen Ohren den bellenden Hunden gelauscht. die waren aber weiter weg und so war der Schlaf doch ganz passabel. Wir frühstücken und überlegen ob wir uns mit Knoblauch eindecken sollen. Bran ist heute ein Zwischenziel auf dem Weg nach Brasov. In dieser Burg soll ein schrecklicher Tyrann Menschen grausam gemordet und gefoltert haben. Man munkelt, dass das Graf Dracula war. Bram Stokers Buch soll von Vlad Dracul Tepes und seinen grausamen Taten inspiriert worden sein. Sein mögliches Zuhause gehört in der Zwischenzeit zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten in Rumänien. Ein grässliches Puff an zuvielen Menschen und zuwenig Parkplätzen, hilft uns unsere Pause massiv einzukürzen und die letzten Kurven nach Brasov zu fahren. Der erste Abschnitt der heutigen Etappe war um Längen, besser Kurven, zu befahren. Hie und da hat es mal gehudelt. Aber die Strasse verwöhnte uns mit vielen auf und ab's und noch mehr linken und rechten Kurven. Und das auch in einer Höhe, auf der es angenehm Kühl und extrem autolos war. Das lag daran, dass beim Einstieg in die Passstrasse, drei grosse LKW's, gemütlich rauchend und schnaufend, den ganzen Verkehr stauten. Diesen Konvoi haben wir mit der nötigen Vorsicht überholt und hatten ab dann komplett freie Fahrt, durch eine atemberaubend schöne Landschaft. Himmlisch. Nach Bran und seinem Gewimmel, haben wir in Rasnov den Abzweiger in eine  kurvige Strasse, trotz Baustelle rasch gefunden. Nur ein paar Kilometer weiter konnten wir einen ersten weiten Ausblick über Brasov geniessen und noch etwas später rollen wir in den Innenhof bei unserem Hotel. Raus aus den verschwitzten Klamotten, kurz geduscht, in sommerliche Sachen geschlüpft und schon sind wir auf dem Weg in die schmucke Altstadt von Brasov. Bei einem kalten Bier diskutieren wir uns durch den Tag. Besuchen die Schwarze Kirche und einen grossen und belebten Platz in der Nachbarschaft und sitzen schon bald wieder in einem Restaurant, dass uns köstliches bietet. Eigentlich wollten wir unseren Tagesabschluss mit einem Eis versüssen. Aber es wurde schwarz und schwärzer am wolkenverhangenen Himmel und wir haben uns zackig aufgemacht um zurück ins Hotel zu finden. Trocken angekommen haben sich unsere zwei Hanspeter und Patri(c)k, Daniela und Sonja, Hans und Paul, Christoph und Michael, bei Rolf herzlich für die Geburtstagsrunde zu seinem Sechzigsten bedankt. Der heutige Tag war eine rundum gute Sache. So schläft es sich einfach toll. "Guet Nacht".


Tag 8: Oft wurde gestern Abend für heute Morgen die Wetter-App bemüht. Der Besuch hat nicht viel gutes erwarten lassen. Tatsächlich regnete es oft und intensiv durch die Nacht. Beim Tagesbeginn gewinnt die Sonne aber rasch und dominant die Oberhand und kredenzt uns einen Tag mit nur ein paar scheuen Tröpfchen. Wir starten nach einem Zmorgemenü unsere Töffs und spazieren bald um die Kirchenburg von Prejmer herum. Ein eindrückliches und altes Gemäuer, dass im Unescoweltkulturerbe vermerkt ist. Wieder auf dem Bock nähern wir uns schnell einem kleinen Gebirge und folgen der kurvenreichen Strasse langsam in die Höhe. Ausgebremst nur durch einen Lastwagen von vor der Steinzeit, der sich klopfend wie ein altersschwacher Superpuma und qualmend wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, im Schritttempo eine leichte Steigung hinauf quält. Vorsichtig überholen wir das mit Holz beladene Vehikel durch die Rauchschwaden hindurch und fahren dann genüsslich, hoch über einem Stausee, stetig gegen Südosten zu unserem Etappenziel Tulcea. In einer Stadt werden wir wegen Bauarbeiten umgeleitet und suchen danach wieder auf unsere Route zu gelangen. Die Strasse streckt sich merklich und wir sind recht zackig unterwegs. Beim ersten Mittagshalt, überrascht uns der Wirt mit der Aussage, dass er zuwenig "Material" für elf Superb! Tourmember habe und wir es doch im nächsten grösseren Ort versuchen sollen. Tun wir und werden auch fündig. Satt und voller Tatendrang fahren wir weiter und merken bald, dass die Häuser die uns am Strassenrand begleiten, baufälliger und ärmer wirken. Die Strasse bleibt interessant zu befahren und geleitet uns in ein geschäftiges Tulcea. Wir parken unsere Töffs in einem markant mit Autos zugestellten Quartier auf reservierten Plätzen vor unserer Unterkunft. Ich finde das sehr aufmerksam. Die obligate Dusche später sitzen wir am Tisch und geniessen die ersten köstlich erfrischenden Biere. Beim Znacht bereden wir noch einmal den heutigen Tag, finden darin viel schönes und freuen uns auf den Bootstrip im Donaudelta Morgen. Bis dahin aber, " Guet Nacht"


Tag 9: Wir warten heute so laaange auf unser Zmorge, dass sogar unsere Berner etwas nervös werden. Denn um 9.00h soll unsere Tour durchs Delta starten. Hastig schlingen wir die endlich eingetroffenen Fressalien runter und schütten gleich den Kaffee nach. Kurz danach haben wir unser Bording und fühlen uns nach den ersten Kurven gleich wie zu Hause. Hundertfuffzig Pferdchen drehen die Schiffsschraube und begleiten uns rund 200 Kilometer durch stille, lauschige und mangrovenhaft wirkende Kanäle. Auf der Wasserautobahn Donau gehts dann richtig zur Sache und holpert ähnlich wie auf den Rumänischen Strassen, was Razvan, unser Kapitän mit einem süffisanten Lächeln und den Worten "Romanien Roads" kommentiert. In der Mitte unserer Tagestour, steigen wir auf Pferd und Wagen um. Ein uralter Eichenwald verzaubert uns mit Natur und Legenden. Die zwei drahtigen Rössli bringen uns auch zum Mittagessen. Einem traditionellen Fischborscht. Danach werden frittierte Fischstücke serviert worauf ein süsses Dessert gereicht wird. Die brütende Hitze zwingt uns immer wieder in den Schatten. Wir sehnen uns zurück aufs Boot, wo der Fahrtwind eine kühle Brise verspricht. Es geht zügig, auf einem Arm der Donau, zurück nach Tulcea. Zehn Stunden haben wir auf oder am Wasser verbracht. Rund 200 Kilometer Wasserstrassen im Delta befahren und können abschliessend beteuern, es war beeindruckend schön. Zurück in Tulcea, wagen sich die Hartgesottenen noch in ein mildes Nachtleben und die anderen versuchen, im Bett das Erlebte zu sortieren, im Whatsup, Facebook, oder einfach in Gedanken. Ich zähle mich zu den Zweiten. Deshalb auch von mir ein frühes, müdes und herzhaftes "Guet Nacht" 


Tag 10: Ab heute geht es wieder westwärts, mehr oder weniger. Man staunt nicht wenig, weil auch Frühstück auftischen so gar nicht schwierig sein muss, wenn man sich dabei was überlegt. Wir starten also pünktlich unsere Töffs, machen den Tank ordentlich voll, weil satte 360km zu erfahren sind und kurven uns auf derselben Strasse retour, die uns schon hierher begleitet hat. Aber halt doch nicht ganz. Wir biegen ab, Richtung Dreiländereck RO/MD/UA, entern die Fähre über die Donau, durchstreifen Galati am Rand und sind froh das nach der geschäftigen Stadt die Fahrt rascher wird und der Wind besser kühlt. Nicht viel später verlassen wir die Hauptverkehrsachsen und staunen über die wechselnde Landschaft und Architektur. Flach, heiss und staubtrocken ist das erste Drittel unserer Tagesetappe. Die meisten Häuser wirken eher desolat als komfortabel, manchmal bunt doch mehrheitlich trist und verkommen. Man spürt überall, dass Geld fehlt. Langsam gewinnt die Strasse an Höhe und windet sich wieder entlang von Flüssen, oder schmiegt sich an eine Bergflanke. Die Hitze lassen wir gerne in der Ebene zurück und sind dankbar um die Wälder die uns in ihrem Schatten die Fahrt um etliches erträglicher machen. Es scheint als scheue der Verkehr die Höhe ebenfalls und so kommen wir wieder rascher und angenehmer voran. Erstaunlich wie stark sich Rumänien in wenigen dutzend Kilometern verändern kann. Knapp 80 Kilometer vor unserem Tagesziel, verlässt uns Rolf. um einen Besuch zu machen. Wir werden ihn aber Morgen wieder in unserer Unterkunft antreffen. inzwischen streifen wir durch ein liebliches Tal, Dass menschenleer scheint. Einige gucken schon mit leisem Entsetzen auf Ihre Tankuhr und denken sich, das so langsam aber dann schon eine Tankstelle kommen sollte. Die kam tatsächlich auch. Aber das Display an der Säule der unbedienten Tankstelle hat wohl in der brennenden Sonne der Schlag getroffen. Die LCD-Anzeige verweigert ihren Dienst und bleibt absolut unlesbar. Nochmals 10 Kilometer weiter also. Wer schafft es wohl nicht? Bei einer BMW blinkt es schon eine Weile. Aber alle rollen bei einer OMV-Tankstelle ein und machen die Reservoirs randvoll, für die morgige, kurze Etappe nach Sovata. Zuerst aber, füllen wir unsere Bäuche mit köstlichem, löschen unseren Durst mit kühlem und betten unsere Leiber in weiches. "Guet Nacht"   


Tag 11: Das klappt ja wie am Schnürchen. Das Frühstück mundet und jeder bekommt was bestellt wurde. Das bedeutet, das wir satt und rechtzeitig starten können. Die Sonne heizt den Tag schon kräftig auf und wir sind froh, dass wir nach ein paar Kilometern wieder in die Höhe steigen. Das Hochplateau nach Sovata, erinnert immer irgendwie an die Freiberge im Jura. Kurz nach Corund schwitzen wir aber bereits wieder meisterlich. Wir parken unsere Töffs auf privatem Grund und sind enorm dankbar der massig anwesenden Menschenmenge kurz entronnen zu sein. Wir ziehen uns kurz um, lassen alles was in den Salzminen von Praid nicht wirklich nötig ist am Töff und stellen uns in die Schlange um unsere Tickets zu kaufen. Dann sitzen und transpirieren wir in einem alten Linienbus aus irgendwo in Westeuropa. Dieser fährt tief in den Berg hinein, bevor er die Besuchermenge ausspuckt und weiter fährt um eine Tranche Besucher wieder in die gleissende Sonne zu fahren. Wir gehen eine lange Holztreppe hinab und geniessen die angenehme Kühle in den Kavernen. Da sind ein Kletterpark zu bestaunen, ein Abenteuerressort, eine Kirche und verschiedene Verpflegungsmöglichkeiten. Wir staunen bei einem Kaffee und schauen interessiert dem Treiben der Menschen zu. Ein paar Minuten später machen wir uns auf zum Aufgang und finden nach dem langen Treppenaufgang zu unserem Bus. Es wird rasch wärmer. Mehr oder weniger freudig schälen wir uns wieder in die Töffklamotten und entfliehen dem Besucherstrom auf unseren Reitgeräten nach Sovata. Wir machen uns in unserer Unterkunft schnell heimisch und in den leichten Ferienkleidern wollen wir endlich einen Waldbahnfahrt geniessen. Dummerweise fährt die grad heute nicht. Also kurz den Kopf in die Hand legen und vertieft nachdenken. Wir fahren einfach Morgen Vormittag und kürzen die Etappe zur Chieli Bicaz und zum Roten See ein wenig. Das bedeutet, dass wir etwas mehr vom Abend haben werden. Wir sinnieren also über die möglichen Programme beim Abendessen. Während die einen Blog schreiben, gehen andere noch auf ein Glas Bier und legen einen kessen Tanz aufs Parkett. Die Nachtruhe beginnt spät, aber alle Nachtschwärmer sind rechtzeitig zurück um intensiv am Kissen zu horchen. So auch ich. Deshalb "Guet Nacht"


Tag 12: Vor dem Frühstück, also gegen 7.30h, holt der Tourguide noch schnell die Tickets zur Waldbahnfahrt, weil der Besucherstrom recht schnell anwachsen kann. Tatsächlich bin ich schon der Fünfte in der Reihe und ergattere überglücklich elf Billette für die Fahrt um elf Uhr. Nun aber zackig zurück zum Frühstück auf einer schattigen Terrasse. Die Taxis holen uns pünktlich ab, fahren uns zum Bahnhof und wir warten geduldig, bis das "Schnauferl" an den Wagons angedockt ist. Kurze Zeit später entschleunigen wir Schweizer auf eine rustikal angenehme Art und Weise und können uns fast nicht satt sehen an der Mechanik der Dampfmaschine und der idyllischen Landschaft die langsam vorüberzieht. Bei jedem Getute der Lok, klatschen die Passagiere freudig Applaus und am Strassenrand parken Autos und darin werden eifrig die Handys zur Fotosession gezückt. Für rund zwanzig Kilometer sind zwei Stunden eingerechnet und jede einzelne Minute wird auch benötigt und ausgekostet. Da sind wir dann auf unseren Töffs schon ein bisschen zügiger unterwegs. Um halb drei sitzen wir wieder in deren Sättel und fliehen nach Praid, rasch in die Höhe in angenehmere Temperaturen. Auf dem Peak macht sich ein weiter Blick in die vor uns liegende Ebene auf. Wir wissen, dort unten werden wir wieder gnadenlos gegart. So ist es und weil das immer äusserst unangenehm ist, klettern wir wieder rasch zum Roten See und der Chieli Bicaz, hinauf und hindurch, schiessen ein paar eindrückliche Bilder und sammeln uns wieder beim Treffpunkt um die restlichen Kilometer bis zu unserer Unterkunft zu fahren. Die liegt in einer grösseren Ortschaft auf rund 800 Höhenmetern und kühlt uns endlich wieder auf Normaltemperatur. Wir langen beim Nachtessen ordentlich zu und auch der Flüssigkeitsspeicher wird wieder bis zur Maximalmarke, das bedeutet mindestens dreimal pinkeln in der Nacht, mit Getränken aller Art gefüllt.  Die Duschkabine lässt sich nur bis zur Hälfte schliessen, weil eine Tür fehlt und die Bettdecken sind tief im Schrank verstaut. Diese werden aber seit längerer Zeit nötig und so schlafen wir einen kühlen, erholsamen und tiefen Schlaf. Ohne Hundegebell und Hitze. "Guet Nacht"


Tag 13: Der neue Morgen zeigt sich nebelig und erfreulich frisch. Zmörgele tun wir deshalb innen. Ein Frühstück das klappt, weil es nur ein Menue gibt. Kurze Zeit später sind alle satt und bereit auf dem Töff um eine der, meiner Meinung nach, schönsten Strassen in Rumänien zu befahren. Zu Beginn begleitet uns auf unserem Weg ein Fluss durch ein felsiges Tal, dass er im Laufe der Zeit gegraben hat. Reghin überrascht uns als schmuckes und sauberes Städtchen auf unserem Weg nach Cluj. Viel Blumenschmuck und ein lustiges und lebhaftes Gewusel auf Plätzen und kleinen, grünen Parks. Hie und Da steht eine alte Kirche oder ein Haus und lässt erahnen das Reghin früher sehr reich sein musste. Wir steigen nicht mehr ganz so hoch und sind um die gute Strasse froh, die ordentlich Zug erlaubt. Vor zwei, drei Stunden durch sattes Grün gefahren, begleitet durch einen kalten Fluss, schwingen wir nun durch eine hügelige und dürre Landschaft, die auf alle einen sonderbaren Reiz ausübt. An einem Ortsausgang steht eine junge Frau in aufreizender Kleidung und lässt uns beim nächsten Halt engagiert diskutieren. Bei den Pausen sind wir schon so vorsichtig, dass wir zu erst fragen, was auf der Speisekarte denn alles zu haben wäre. Oft speisen wir an den Pausen zu Mittag Salate und Suppen und füllen die Bäuche mehrheitlich mit Getränken. Was auch vollkommen langt, zwischen den Hauptmahlzeiten am Morgen und der am Abend. Wir steigen in die Ebene nach Cluj hinab und es wird gleich ordentlich wärmer und der Verkehr wächst ins Ungemütliche. Wir fahren am Stadtrand entlang und nach ein paar deftigen Kilometern schlängelt sich die Strasse wieder über Hügel und unter schattigen Wäldern hindurch. Es scheint, dass der Jura nicht mehr weit sein kann. Keine Autos, Kurven bis zum abwinken und eine, endlich wieder angenehme Temperatur, lassen ahnen wie es im Paradies sein könnte. In unserer Unterkunft erwartet uns eine freundliche Familie und verwöhnt uns mit Essen und Getränken, so dass wir schon bald Gewissheit erlangen, wir werden schwerer nach Hause kommen als wir gestartet sind. "Guet Nacht"


Tag 14: Heute besuchen wir zwei, statt eine Sehenswürdigkeit, unter Tage. Zum einen die Gletscherhöhle und zum Anderen die Bärenhöhle, die wir ja "wegen zu Geschlossen" vor etwas mehr als einer Woche ausgelassen haben. Die ländliche Unterkunft verlassen wir satt und erholt Richtung Oradea. Nicht aber um den Weg dorthin in vollen Zügen zu geniessen. Wir zweigen auf die Hauptstrasse ab und begleiten einen, in der Sonne schimmernden Fluss um unzählige seiner Biegungen. Nicht lange und wir zweigen rechts ab auf ein unscheinbares Strässchen, dass zum Kreuzen zu eng ist, aber rasch mit unzähligen Kurven auf einem neuen Asphaltband in die Höhe führt. Da freuen wir uns doch schon wie Kinder auf die Rückfahrt der Stichstrasse. Zuvor aber, haben wir noch etwas zu gehen. Der Eingangsbereich der Gletscherhöhle verlangt einen Spaziergang von einer Viertelstunde und bringt uns doch arg ins Schwitzen. Wir gehen eine lange Treppe, in einem Romantischen Felsenkessel hinab und staunen über einen riesigen Eiswürfel unter unseren Füssen. èber 3500 Jahre alt und dutzende von Metern dick. Das Eis kühlt uns merklich auf Normaltemperatur und vielleicht noch etwas mehr. Uns soll es recht sein,  weil wir dieselbe Treppe die uns in die Tiefe geführt hat auch wieder hochgehen müssen. Patschnass steigen wir wieder auf unsere Töffs und fahren eine märchenhaft angelegte Strasse durch ein Felsental hinauf bis knapp über die Baumgrenze. Dann sinkt die fast autofreie Strasse merklich aber langsam in die Ebene von Stei hinunter. Die Stadt umfahrten wir grosszügig und spuren schnell ein zur Strasse nach der Bärenhöhle. Bei Maria essen wir was kleines und trinken viel (ohne Alk, natürlich). Dann spazieren wir die Treppe hoch zum Eingang, kaufen unsere Tickets und werden prompt noch zur schon angefangenen Führung hinzugezählt. Viel verstehen tun wir zwar nicht, aber das ist auch nicht nötig. Die zauberhafte Bährenhöhle mit den meisterlich ausgeleuchteten Stalagmiten und Stalagtiten, berührt unser Herz und sicherlich auch das aller anderen Besucher meisterhaft. Nach diesem Höhepunkt schlendern wir noch durch verschiedene Verkaufsstände mit allerlei leckerem und nützlichem und anderem das nur als Staubfänger zu Hause im Regal stehen wird. Wir fahren den Rest zügig zu unserer Unterkunft. Parken, einchecken, Duschen und sich beim Kühlen Bier auf der schattigen Terrasse treffen, geht erstaunlich zügig. Und so sitzen wir an unserem letzten gemeinsamen Nachtessen, reden und lachen viel und freuen uns auf das weiche Bett in unserem schmucken Hotel. "Guet Nacht" 


Tag 15: Was soll man sagen, über 500 Kilometer auf der Autobahn, durch Ungarn, nach Österreich zum Verladeterminal am Hauptbahnhof in Wien, müssen heute gefahren werden. Deshalb starten wir mit allem etwas Früher. Mit dem Zmorge, dem Packen und der Abfahrt. Nur um dann doch eine halbe Stunde in einem wärmer werden Tag an der Grenze zu verlieren. Also los, die verlorene Zeit aufholen und gucken, dass wir rechtzeitig zum Verlad in Wien eintreffen. Unsere ungarische Autobahnvignette ist ja noch gültig und deshalb können wir auf der zuerst fast auto- und lastwagenfreien Bahn ordentlich Stoff geben. Der Verkehr nimmt um Budapest rasch zu und lässt uns feststellen dass die meisten Ungarn im Auto keine Gnade kennen. Budapest zwingt uns in zwei Staus, die wir in dieser Hitze, nur mit dem überholen der Kolonnen überleben. Erstaunlich wie oft da Platz gemacht wird, damit wir uns nicht durchzwängen müssen. Besonders die LKW-Fahrer machen grosszügig Platz. Nach Budapest machen wir noch ein zwei Pausen um was kleines zu essen und wiederum viel zu trinken. Der Grenzübertritt nach Österreich entlockt unserem Tourguide ein fröhliches Halleluja. Denn ab hier kann zwar noch einiges passieren. Aber es sind auch die nötigen Hilfsmittel zur Lösung vorhanden. Wie zum Beispiel in Nickelsdorf, ein schattiger Gastgarten, den wir besuchen und uns in jeder Beziehung stärken dürfen. Die lange Pause endet wie alle vorhergehenden. Wir sitzen wieder auf dem Töff und fahren in Wien ein. Treffen beim ersten Anlauf auf die Verladestation und stellen fest, das wir noch knapp drei Stunden verstreichen lassen müssen. Wir schicken zwei Einkaufstrupps los. Eine für Eiscreme, die andere für Getränke. Nach den gereichten Erfrischungen döst jeder in allerlei Verenkungen traum- und schlaflos vor sich hin.

Verladen wird professioneller als in Feldkirch und auch die Wartezeit bis zur Abfahrt ist um einiges kürzer. So liegen wir schon bald in den Betten unserer Kabinen und tauchen in einen tiefen Schlaf. "Guet Nacht"


Tag 16: Tadam, tadam, schlagen die Schienenstösse auf die Eisenräder des Zuges. Der Rhythmus möchte uns noch weiter im Schlaf halten, aber es wird durchs Fenster schon recht hell. Erstaunlich wie sich über Nacht eine Landschaft verändern kann. Da steigst du in Wien ein, geprägt und gesättigt von den Einflüssen der ungarischen Puszta und wachst im felsgesäumten Tal des noch jungen und schäumenden Inn wieder auf. Wir frühstücken irgendwo zwischen Wachen und Schlafen und warten auf die Ansage für die Einfahrt in den Zielbahnhof in Feldkirch. Kurz überprüfen ob alles sauber im Gepäck verstaut ist und dann gemütlich zur Entladerampe geschlendert. Dort werden unsere Reitgeräte punktgenau rangiert und und fachgerecht entfesselt. Dann zirkeln wir unsere Töffs vorsichtig auf festen Boden und machen uns reisefertig. Die letzte Etappe liegt vor uns. Die nach Hause zum eigenen Bett und den Lieben die zu Hause geduldig auf uns warten. Zuvor verabschieden wir uns herzlich voneinander und schliessen die Superb! Rumänientour 2021 offiziell. Die nächste wird im 2022 gefahren. Falls der Blog in dir die Lust geweckt hat auch mal mitzufahren und Abenteuermaterial für Daheim zu tanken, hast du im nächsten Jahr erneut die Möglichkeit dazu.